Eine Feder kann nicht hinzugefügt werden, eine Fliege kann nicht landen,

ohne mich in Bewegung zu setzen. 

Klassische Schriften des Tai Chi Chuan 

 


"Push Hands" mit Wee Kee Jin: Ich verliere das Gleichgewicht :-)
"Push Hands" mit Wee Kee Jin: Ich verliere das Gleichgewicht :-)

Tai Chi Chuan ist ursprünglich eine taoistische Kampfkunst. „Chuan“ bedeutet „Faust“ und „Tai Chi“ wird oft als „das höchste Letzte“ übersetzt. „Tai Chi Chuan“ könnte also als „ultimative Kampfkunst“ übersetzt werden. Der Nachteil von Tai Chi als Kampfkunst ist, dass es lange dauert, bis man sie zur Selbstverteidigung anwenden kann. Der Vorteil ist, dass man sich unabhängig vom Alter immer weiter darin verbessert, da es im Tai Chi Chuan nicht auf körperliche Kraft oder Schnelligkeit ankommt. Im Grunde ist Tai Chi Chuan eine Art und Weise, kraftsparend, sanft und zugleich äußerst effektiv mit jeder Art von Angriff oder Druck umzugehen, körperlich, mental und emotional. 

 

Tai Chi Chuan als Kampfkunst zu üben, macht großen Spaß und ist wichtig, um zu verstehen, was ching (entspannte innere Kraft) bedeutet und wie man sie entwickeln und anwenden kann. Vor allem kommt es aber darauf an, diese Fähigkeiten in den Alltag zu übertragen, so dass man auch vor Problemen des täglichen Lebens weder weglaufen, noch ihnen Widerstand leisten muss. 

  

Immer wieder wird man vor Schwierigkeiten stehen, die einen zu überwältigen drohen. Auch wer sich stark fühlt, wird mit Situationen konfrontiert, die sich mit herkömmlicher „Stärke“ nicht lösen lassen. Vielleicht aber mit Fähigkeiten, die sich durch das korrekte Üben von Tai Chi entwickeln: einer ausgeprägten Sensibilität, einem Verständnis für die „wirkenden Kräfte“ und mit der Fähigkeit, sich zu "verwurzeln" und sein Gleichgewicht unabhängig von äußeren Umständen zu bewahren.